Museumsscheune Insel gut besucht am Tag des offenen Denkmals
Zeitreise zum Beginn der Mechanisierung!
Insel. Viele Gäste nutzten am Tag des offenen Denkmals die Gelegenheit zu einem lebendigen Geschichtsausflug in die Museumsscheune Insel. Dort ließen sich die Besucher in den Alltag zu Großmutters und Urgroßmutters Zeiten versetzen.
Für die Ausflügler gab es auf dem Gelände der Museumsscheune eine Menge zu sehen und zu erfahren. Das Freigelände ermöglichte eine Zeitreise zum Beginn der Mechanisierung in der Landwirtschaft. Aufgereiht standen zahlreiche Maschinen und Geräte, die einstmals noch zumeist von Pferden und anderen Zugtieren über die altmärkischen Felder gezogen wurden. Darunter Pflüge mit Holz- und Metallrahmen, Grubber, Eggen, Kartoffelpflanzlochmaschinen, Gabelheuwender und anderes mehr. Während diese Geräte für Menschen mit landwirtschaftlichen Grundkenntnissen noch zu identifizieren waren, wurde das in der Museumscheune schon schwieriger. Da musste mancher angesichts der speziellen historischen Gegenstände schon genau hinschauen oder auch raten, um deren Zweck zu verstehen. So zum Beispiel ein Gerät, mit dem der Bauer einst durch das Rapsfeld fuhr, um gegen den Rapskäfer vorzugehen. Die Pflanzen wurden durchgerüttelt und die Käfer fielen dabei in Behälter mit einer klebrigen Sirupmasse. „Eine Form der Schädlingsbekämpfung ohne Einsatz von Chemie“, erklärte Bernd Erxleben, Inhaber der Museumsscheune, den Besuchern. Auch die verschiedenen Rapsbrechen, Kartoffelsortiermaschinen oder auch das per Handkurbel betriebene Windwerk zur Getreidereinigung versetzten ins Staunen. Hingucker waren in jedem Fall auch der Pferdeschlitten und das große Pferdefuhrwerk in der Scheune, aber auch Kuriositäten wie der Windgerator Marke Eigenbau aus DDR-Zeiten, der dazu diente, einen Weidezaun unter Strom zu setzen.
Damit nicht genug. In den hinteren Räumen der Museumsscheune ging es in den Haushaltsbereich, wo beispielsweise Saftpressen, Butterfässer verschiedener Bauarten, Einkochkessel, frühe Waschmaschinen und jede Menge anderer Haushaltsutensilien ausgestellt waren. Sogar ein alter Klassenraum mit Schrägpulten und vielen alten Unterrichts- und Anschauungsmaterialien ausgestattet, gehört zum Museum.
Über den ganzen Tag hinweg gaben sich Besucher der Museumsscheune die Klinke in die Hand. Über die gute Resonanz freuten sich nicht nur Bernd Erxleben, sondern auch die Teilnehmer der durch das Jobcenter Stendal geförderten Arbeitsgelegenheit, die seit 2020 in der Museumsscheune läuft. Unter Trägerschaft der Bildungsstätte ALTMARK der Berufsbildungszentrums BBZ Prignitz GmbH sind die Frauen und Männer mit Fleiß und Akribie dabei, den Museumsbestand nach und nach aufzuarbeiten und zu reparieren. Auch mit der Dokumentation und Beschilderung der Ausstellungsgegenstände geht es voran. Auf diese Weise leisten die Beteiligten einen wesentlichen Beitrag, den Museums-bestand auch für die Zukunft zu erhalten sowie besucherfreundlich und informativ herzurichten.